Es war einer dieser eigentlich gewöhnlichen Sonntage, wo man nichts erwartet, aber genau deshalb alles bekommt. Kein Wecker, kein Plan, kein Muss. Nur ein bisschen Sonne, ein bisschen Zeit und das Gefühl, dass heute einfach alles passt. Meine Frau und ich haben uns auf die Terrasse gesetzt, ganz auf chillig und entspannt, zwei Gläser geholt und uns ein kühles Ottakringer aufgemacht, das uns ein befreundetes Pärchen aus Wien mitgebracht hat. Österreichisches Bier in Deutschland. Irgendwie fühlt sich das gleich viel besonderer an. Haha.
Ich weiß nicht, ob’s nur mir so geht, aber manchmal, wenn ich in solchen Momenten sitze, spür ich plötzlich, wie gut’s mir eigentlich geht. Keine große Erleuchtung oder so. Einfach so ein ruhiges, tiefes „Ja, das passt alles grad“.
Während wir da saßen, haben wir über alles Mögliche geredet. Arbeit, Urlaubspläne, den Hund der Nachbarn, der ständig in unseren Garten schleicht. Und dann sind wir irgendwie auf die Geschichte gekommen, wie wir uns kennengelernt haben. Es war auf einer WG-Party in Freiburg. Ich war eigentlich nur mit, weil mein damaliger Mitbewohner keine Lust hatte, allein zu gehen. Sie stand in der Küche mit einem Radler in der Hand und hat genau in dem Moment einen Witz erzählt, den ich heute noch nicht verstanden hab, aber ich hab trotzdem gelacht. Vielleicht war das mein Glück.
Zurück in der Gegenwart: Das Bier war herrlich kalt, leicht malzig, mit dieser typischen Ottakringer-Note, die irgendwie nach Sommer schmeckt. Die Flasche stand auf dem Gartentisch, das Etikett leicht beschlagen, als hätte es den Tag genauso genossen wie wir.
Es ist kein spektakulärer Sonntag gewesen. Kein Abenteuer, kein neuer Gipfel erklommen. Aber gerade das war das Schöne dran. Ein bisschen Liebe, ein bisschen Lachen und ein gutes Bier aus Wien. Mehr braucht’s oft gar nicht, oder?
Und während ich das hier aufschreib, lächelt sie drüben auf der Couch und liest ein Buch. Ich schau zur leeren Bierflasche am Fensterbrett und denk mir nur: Genau so soll sich das Leben anfühlen.